2019 Steinzeug Natural, Sauvignon Blanc & Manzoni Bianco, Nico Espenschied and Daniel Mattern, Flonheim, Rheinhessen
In der Nase wunderbar kräutrig aber auch enorm fruchtig nach Grapefuit und Passionsfrucht. Herrlich viel Würze und Komplexität, wird an der Luft immer blumiger und fruchtiger nach Stachelbeere, Holunder, Cassis. Am Gaumen sehr Harmonisch und saftig. sehr strukturiert und lang mit ganz zartem Gerbstoff und feinstem Säurespiel. Unbeschreiblich komplex und tief, so dass man nach Wochen im Glas immer noch spannende neue Facetten entdeckt.
Die Selektion aus alten, ganz ursprünglichen Klonen stehen direkt am Hangfuß der gegenüberliegenden Talseite des La Roche. Der Boden ist geprägt von Ausläufern des Rotliegenden, fußt jedoch unterhalb eines alten Sandstein-Steinbruchs und Die Reben kämpfen sich durch den blanken Fels aus Basalt.
Wenn schon Natural, dann richtig.
Naturwein aus den Rebsorten Sauvignon Blanc und der seltenen italienischen Manzoni-Traube (Kreuzung aus Riesling und Weißburgunder), der in einer Steinzeug-Amphore entstehen durfte.
Erster Eindruck: Da schwimmt einiges in der Flasche. Naturtrüb nennt man das bei Apfelsaft. Das trifft hier wohl auch zu. Das kann ich nicht so schweben lassen, ich muss die Flasche etwas schütteln, um die Aromen zu vermischen.
War das ein Fehler? Beim Öffnen sprudelt es mir entgegen. Ich blicke nochmals auf den Label. Von PetNat oder ähnlichem steht da nichts, und ich wollte eigentlich zu meiner Asia-Pfanne Spaß haben, aber ohne Blubber.
Im Glas legt sich das Ganze. Von Kohlensäure keine Spur.
Frisch geriebener Apfel, Birne, Kräuter etwas Gemüse Extrakt, und das in keinster Weise aufdringlich, sondern in sich harmonierend.
Am Gaumen frische, klare Frucht. Wieder geht es in Richtung Apfel, und Birne. Mostig. Aber mit unglaublicher Länge. Oft sind solche Weine von Primär Frucht überladen, aber halten am Gaumen keine 10 Sekunden. Hier scheint das Aroma an meinem Gaumen zu kleben. Ich nehme noch einen Schluck, nur des Schluckes wegen, und plötzlich vermischt sich die Blüte des Frühlings mit den Kräutern des Sommers und der Würze von Heu im Herbst.
Bähm. Das muss ich erst einmal sacken lassen. Gerade bin ICH, ja auch das kommt vor, ein wenig überfordert. Aber ich habe schon die zündende Idee. Werde nun aufhören diesen Wein zu analysieren, und ihn einfach trinken. Denn das macht mir Freude, beschäftigt mich zwar noch immer, aber zischt sowas von, dass mehr Text nun einfach keinen Sinn mehr machen würde
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